Am 20. März 1945 wurden 15 US-Flieger, aus unterschiedlichen Crews, die in den zurückliegenden Wochen an unterschiedlichen Orten abegschossen worden waren, über Wien per Zug nach Amstetten transportiert. Dort hatte kurz zuvor ein Bombenangriff stattgefunden. SS-Männer trieben die Flieger auf den Hauptplatz der Stadt und holten eine Menschenmenge zusammen. Nach Aufforderung des befehlshabenden SS-Offiziers stürzten sich mehrere Personen auf die Flieger und prügelten sie teilweise bewusstlos. Nur das Einschreiten eines einzelnen Funktionärs verhinderte Morde. Erst nach geraumer Zeit wurden die Gefangenen wieder abtransportiert. Dieser Fall wurde nach Kriegsende als sogenannter "Götz-Fall" vor Gericht gebracht und wird noch heute landläufig als "Amerikanerschlägerei" bezeichnet. Es gab mehrerer Verurteilungen zu Gefängnisstrafen. Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass zwei US-Flieger bereits in Ungarn ermordet worden war - von ihnen fehlt bis heute jede Spur.

Im Detail: Georg Hoffmann, FLiegerlynchjustiz. Gewalt gegen abgeschossene alliierte FLugzeugbesatzungen, Paderborn 2015, S. 287-293