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Zeitzeugen sahen, dass südlich der Ortschaft Zelsach mehrere Besatzungsmitglieder mit ihren Fallschirmen die Maschine verlassen konnten. Der Bomber zog noch eine Schleife in Richtung Altersberg; dabei konnte oberhalb der Höfe Matebauer (knapp hinter dem Stallgebäude) und Ruthbauer jeweils ein weiteres Besatzungsmitglied mit dem Fallschirm landen; danach flog der Bomber knapp über das Stallgebäude des Anwesens Edenbauer und stürzte hinter dem Stall gegen eine Steinmauer bzw. gegen den Hang und „explodierte“ (nur ca. 15 - 20 m vom Gehöft Edenbauer entfernt); die Bauersleute waren währenddessen gerade mit dem Dreschen von Getreide beschäftigt und wurden angeblich zuerst durch den vom Flugzeug verursachten Stromausfall (Motor der Dreschmaschine lief nicht mehr) auf den Absturz aufmerksam(?); Teile der Maschine flogen hunderte Meter weit Richtung Norden bzw. Nordosten und setzten dabei die Böschung bzw. das Gestrüpp  in Brand. Zwei der Besatzungsmitglieder wurden aus dem Flugzeug geschleudert und blieben im dichten Gestrüpp (knapp unterhalb des Verbindungsweges zwischen Altersberg und Zelsach) hängen, wo sie (sofern sie nicht schon vorher tot waren) durch das Feuer verbrannten; das Gehöft Edenbauer blieb überraschenderweise unbeschädigt.
Die Volksschüler bekamen sofort schulfrei und gingen schnell nach Hause; die Zelsacher Schüler sahen am Heimweg unterhalb des Weges noch zwei verkohlten Leichen im Gestrüpp hängen; erschrocken liefen sie zurück zur Schule; eine der Schülerinnen erlitt übrigens beim Anblick der Leichen einem Schreikrampf; sie umgingen später diese Stelle (Umweg über das Gehöft Ruthbauer) und stießen dabei ca. 500 m oberhalb der Absturzstelle auf eines der großen Räder des Flugzeuges;
die beiden beim Matebauer bzw. Ruthbauer mit den Fallschirmen gelandeten Besatzungsmitglieder waren offenbar unverletzt geblieben und wurden von lokalen „Sicherheitskräften“ gefangen genommen; das Verhalten der örtlichen Bevölkerung ihnen gegenüber war recht unterschiedlich und reichte vom Servieren eines Stamperl Schnaps durch eine Bäuerin (wofür sich der Gefangene sehr herzlich bedankte) bis hin zur übereifrigen Mitwirkung an der „Bewachung“ der Gefangenen durch einen mit Gewehr bewaffneten jungen Ortsbewohner; auch die in der Schattseite abgesprungenen Besatzungsmitglieder wurden nach und nach (angeblich von bewaffneten „Hirschbergern“ (= Hühnersbergern) und/oder Lieserhofnern) gefangen genommen; eines der Besatzungsmitglieder wurde in der Schattseite tot geborgen und auf Höhe der Matebauer-Mühle über den Reinitzbach nach Zelsach gebracht; dort wurde er in der Totenkammer des kleinen Ortsfriedhofes aufgebahrt und erst am nächsten Tag weggebracht.

Diese Gesprächsnotiz wurde von Walter Egger am 20. April 1992 bzw. 13. Jänner 2019 nach einem Gespräch mit Johann W. erstellt und dem Projekt zur Verfügung gestellt. Wir möchten uns hierfür herzlich bedanken!

Beiträger Walter Egger
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