Die Deutsche Luftwaffe betrieb während des Zweiten Weltkrieges sechs Kriegsgefangenenlager für Angehörige feindlicher Luftwaffen. In Heydekrug (heute Šilutė) in Ostpreußen entstand ab 1939 das nördlichste Kriegsgefangenenlager des NS-Regimes. Als Stalag I-C gegründet, sollte es zu Beginn polnische, ab 1940 französische und belgische, ab 1941 russische Kriegsgefangene aufnehmen. Ab Juni 1943 wurde es in ein Stalag Luft umgewandelt. Nun sollten gefangene Unteroffiziere der RAF nach Heydekrug gebracht werden. Ab Februar 1944 diente es auch als Lager für Angehörige der USAAF. Im Juli 1944 waren bereits 9.000 Flieger im Lager interniert. Mit Vormarsch der Roten Armee wurden das Lager evakuiert und die Flieger auf Märschen nach Westen getrieben.