Das Stalag Luft IV stellte eines der sechs von der Deutschen Luftwaffe betriebenen Kriegsgefangenenlager dar. Im Mai 1944 kamen die ersten Gefangenen – Angehörige der USAAF und RAF – nach Groß-Tychow. Zu diesem Zeitpunkt war das Lager noch nicht fertig gestellt. Dennoch wurde die Zahl der Gefangenen stetig erhöht, etwa durch den Zuschub aus anderen Lagern wie dem Stalag Luft VI, Wetzlar oder Budapest. Das Stalag wurde für Unteroffiziere verwendet, die nach Nationalitäten getrennt untergebracht wurden. Berichte über die schlechten Lebensumstände im Lager – etwa im Oktober 1944 durch das Internationale Rote Kreuz – gelangten immer wieder an die Öffentlichkeit.

Als die Rote Armee im Osten weiter am Vormarsch war, wurde das Lager Anfang Februar 1945 evakuiert und die Insassen auf einem Marsch ins „Altreich“ getrieben. Am 3. April 1945 erreichten sie das Stalag 357 (Stalag XI-B) in der Nähe von Fallingbostel. Nach einer kurzen Unterbrechung marschierten die alliierten Flieger weiter. Sie wurden am 2. Mai 1945 in Lauenberg an der Elbe von britischen Truppen befreit.